Türkisch als Prüfungsfach bei Matura
Erstmals in Österreich maturieren derzeit Schüler in Türkisch.
Erstmals in Österreich maturieren derzeit Schüler in Türkisch. Seit 2004 bietet das Abendgymnasium Wien als erste und einzige österreichische Schule im Rahmen eines Schulversuchs Türkisch als Wahlpflichtgegenstand an - womit die Berechtigung verbunden ist, in diesem Fach als zweite lebende Fremdsprache zu maturieren. Ein Schulversuch, der Chancen und Probleme mit sich bringen.
Vor drei Wochen sind die ersten rund zehn Schüler zur schriftlichen Matura in Türkisch angetreten, nächste Woche kommen sie mündlich dran, erklärte der Direktor der Schule am Henriettenplatz im 15. Wiener Gemeindebezirk, Oskar Achs. Bisher sei für Schüler neben Französisch, Spanisch und Italienisch auch Serbokroatisch als Wahlpflichtfach angeboten worden, Türkisch hingegen galt als freiwilliger und unverbindlicher Zusatzunterricht. "Sein Besuch blieb ohne Auswirkung auf die Schullaufbahn", betonte Achs. Dies habe türkischsprachigen Schülern den Abschluss höherer Bildung erschwert, schließlich müssten sie für die Matura nicht nur Deutsch, sondern eine weitere Fremdsprache wie Französisch oder Latein lernen, was leicht zur Überforderung führe.
Förderung mit Hindernissen
Der Direktor des Abendgymnasiums will mit diesem Projekt die Stärken der Jugendlichen mit Migrationshintergrund fördern und damit auch ihre Motivation heben, wie er betonte. "Wir bieten damit die Chance auf bessere Integration, sozialen Aufstieg und berufliche Perspektiven", sagte Achs. Derzeit haben rund 80 Schüler das Wahlpflichtfach Türkisch belegt. Sie hätten dabei nicht nur ihre Kenntnisse in der Herkunftssprache - die zum Teil nicht in der Hochsprache beherrscht wurde - deutlich verbessert, sondern auch insgesamt ihre schulischen Fortschritte beschleunigt, weil sie sich besser auf den allgemeinen Unterricht konzentrieren konnten, so Achs, der auch die wirtschaftliche Bedeutung von Absolventen mit guten Deutsch- und Türkisch-Kenntnissen betont. "Es wäre zu wünschen, dass dieser Schulversuch in das Regelschulwesen übernommen wird", fügte Achs hinzu. Allerdings sei hier noch ein Problem, Pädagogen für den Unterricht zu finden. Einerseits gebe es in Österreich keine Ausbildung für Türkisch-Lehrer, andererseits fehle auch die gegenseitige Anerkennung von Abschlüssen zwischen der Türkei und Österreich.
Das Abendgymnasium Wien ist eine als Sonderform der AHS-Oberstufe geführte öffentliche Schule, die Berufstätigen, Schulabbrechern, Arbeitslosen oder Jugendlichen mit Migrationshintergrund eine zweite Chance für einen höheren Bildungsabschluss bietet. Derzeit besuchen mehr als 1.000 Schüler im Alter von 18 bis 25 Jahren den "Henriettenplatz", der in einem vierjährigen Studium zu einer vollwertigen AHS-Matura führt. Der - kostenlose - Unterricht erfolgt abends, täglich vier Stunden, es wird auch ein Fernstudium angeboten. Jährlich maturieren etwa 180 Personen.
Erstmals in Österreich maturieren derzeit Schüler in Türkisch.
Erstmals in Österreich maturieren derzeit Schüler in Türkisch. Seit 2004 bietet das Abendgymnasium Wien als erste und einzige österreichische Schule im Rahmen eines Schulversuchs Türkisch als Wahlpflichtgegenstand an - womit die Berechtigung verbunden ist, in diesem Fach als zweite lebende Fremdsprache zu maturieren. Ein Schulversuch, der Chancen und Probleme mit sich bringen.
Vor drei Wochen sind die ersten rund zehn Schüler zur schriftlichen Matura in Türkisch angetreten, nächste Woche kommen sie mündlich dran, erklärte der Direktor der Schule am Henriettenplatz im 15. Wiener Gemeindebezirk, Oskar Achs. Bisher sei für Schüler neben Französisch, Spanisch und Italienisch auch Serbokroatisch als Wahlpflichtfach angeboten worden, Türkisch hingegen galt als freiwilliger und unverbindlicher Zusatzunterricht. "Sein Besuch blieb ohne Auswirkung auf die Schullaufbahn", betonte Achs. Dies habe türkischsprachigen Schülern den Abschluss höherer Bildung erschwert, schließlich müssten sie für die Matura nicht nur Deutsch, sondern eine weitere Fremdsprache wie Französisch oder Latein lernen, was leicht zur Überforderung führe.
Förderung mit Hindernissen
Der Direktor des Abendgymnasiums will mit diesem Projekt die Stärken der Jugendlichen mit Migrationshintergrund fördern und damit auch ihre Motivation heben, wie er betonte. "Wir bieten damit die Chance auf bessere Integration, sozialen Aufstieg und berufliche Perspektiven", sagte Achs. Derzeit haben rund 80 Schüler das Wahlpflichtfach Türkisch belegt. Sie hätten dabei nicht nur ihre Kenntnisse in der Herkunftssprache - die zum Teil nicht in der Hochsprache beherrscht wurde - deutlich verbessert, sondern auch insgesamt ihre schulischen Fortschritte beschleunigt, weil sie sich besser auf den allgemeinen Unterricht konzentrieren konnten, so Achs, der auch die wirtschaftliche Bedeutung von Absolventen mit guten Deutsch- und Türkisch-Kenntnissen betont. "Es wäre zu wünschen, dass dieser Schulversuch in das Regelschulwesen übernommen wird", fügte Achs hinzu. Allerdings sei hier noch ein Problem, Pädagogen für den Unterricht zu finden. Einerseits gebe es in Österreich keine Ausbildung für Türkisch-Lehrer, andererseits fehle auch die gegenseitige Anerkennung von Abschlüssen zwischen der Türkei und Österreich.
Das Abendgymnasium Wien ist eine als Sonderform der AHS-Oberstufe geführte öffentliche Schule, die Berufstätigen, Schulabbrechern, Arbeitslosen oder Jugendlichen mit Migrationshintergrund eine zweite Chance für einen höheren Bildungsabschluss bietet. Derzeit besuchen mehr als 1.000 Schüler im Alter von 18 bis 25 Jahren den "Henriettenplatz", der in einem vierjährigen Studium zu einer vollwertigen AHS-Matura führt. Der - kostenlose - Unterricht erfolgt abends, täglich vier Stunden, es wird auch ein Fernstudium angeboten. Jährlich maturieren etwa 180 Personen.
