Moschee: Die Ruhe nach dem Sturm   Konuyu açan: yabanGülü   İlk Mesaj: 01-31-2008 (20:41)   Son Mesaj: 01-31-2008 (20:45)    Cevap: 2    Gösterim: 808  

    01-31-2008

    Moschee: Die Ruhe nach dem Sturm

    Man ist zuversichtlich, dass das Moschee-Projekt in Bad Vöslau reibungslos über die Bühne geht. Auch Gegner sind "fast zufrieden".

    Moschee: Die Ruhe nach dem Sturm
    Das Telefon des Bad Vöslauer Bürgermeisters lief am Mittwoch heiß: Nach dem KURIER-Bericht, dass der Baubeginn des türkischen Kulturzentrums, also der Moschee, knapp nach der Landtagswahl angesetzt ist, wollten zahlreiche Medienvertreter die KURIER-Meldung bestätigt bekommen.

    Sonst ist es in Bad Vöslau ruhig in Sachen Moschee. Keine Ruhe vor dem Sturm, wie man angesichts eines möglichen Wahlkampfthemas hofft, sondern eine nach dem Sturm: 1600 Unterschriften waren im Vorjahr gegen das ursprünglich in orientalischem Stil geplante, türkische Gotteshaus gesammelt worden.

    Gegenbewegung
    Der Initiator der Unterschriften-Aktion, Bernhard Tschirk, will nun keine neuerliche Gegen-Bewegung starten: "Jetzt kann man nichts mehr dagegen machen, der Zug ist abgefahren." Die Aussage soll nicht resignierend wirken. Tschirk: "Wir haben viel erreicht. Mit den neuen Plänen kann man ja fast zufrieden sein." Statt großer Kuppel und gemauerter Minarette, wird die Moschee ein modernes Äußeres bekommen. Glasaufbauten symbolisieren die Türme, die Kuppel schrumpft - alles Ergebnisse eines Mediationsverfahrens.

    Tschirk, der mit seiner Aktion zur Polarisierung in der Moschee-Diskussion beigetragen hatte, schlägt nun versöhnliche Töne an: "Österreicher und Türken müssen nun ein tiefes Verständnis füreinander aufbringen."

    "Mit dem Bau sind sicher noch nicht alle Probleme gelöst", sagt auch Bürgermeister Christoph Prinz (Liste Flammer). Die Arbeit diverser Integrationsgruppen schreite zügig voran. So beschäftigt man sich derzeit "mit dem Thema Sprache", so Prinz. Türkischen Frauen sollen spezielle Kurse geboten werden, um besser Deutsch zu lernen.


    Im türkischen Verein ATIB, der die Moschee finanziert und betreiben wird, weiß man, dass man mit dem Baubescheid noch nicht am Ende der Integrationsbemühungen angelangt ist. "Damit wir uns besser verständigen können, ist eine weitere Mediation nötig", sagt etwa Metin Fidan. "Auf was wir am meisten stolz sind, ist, dass wir uns verständigen konnten und eine Gemeinsamkeit geschaffen haben. Wir haben in einem Jahr erreicht, wozu wir 30 Jahre lang nicht in der Lage waren", meint Sinasi Ugurlu.
    KURIER




    Moschee: Die Ruhe nach dem Sturm Yorumları



      Permalink - Mesaj no 1  01-31-2008, 20:43

    Der Türkische Kulturverein ATIB


    "Das Kulturzentrum steht allen offen"
    Einfache Sessel, Resopal-Tische, ein Ofen. An der Wand neben der türkischen eine österreichische Fahne. Es herrschen einfache Verhältnisse im ATIB-Vereinslokal in der Wolfstraße in Bad Vöslau. Kein Luxus. Das Geld will auch gut investiert sein – in die neue Moschee, das Kulturzentrum, das am Nebengrundstück entstehen wird.

    Türkischer Tee wird gereicht, im Fernsehen läuft ein türkisches Fußballspiel.
    Dass es in Bad Vöslau Diskussionen um ihr Gotteshaus geben würde war den ATIB-Männern klar. „Es ist normal, dass es am Anfang einen Konflikt gibt. Es geht hier um eine fremde Kultur“, sagt etwa Haluk Aykut. Die Mediation, die zum modernen Aussehen des Kulturzentrums geführt hat, sei auch in der türkischen Gemeinschaft diskutiert worden. „Es ist sicher ein Ergebnis, mit dem der größte Teil der Bevölkerung leben kann“, meint Kazim Gurces.

    Zusammenleben

    Glasaufbauten statt zweier Minarette seien nicht der „ursprüngliche Gedanke“, sagt Yasar Komar, „aber uns war das Zusammenleben in Vöslau wichtiger, als richtige Minarette.“
    Vor allem um die Jugend wolle man sich im Kulturzentrum kümmern: „Die Jungen sind zu viel auf der Straße“, sagt Aykut. „Wir müssen sie dort weg bringen. Kriminalität und Rauschgift – das ist auch uns unangenehm. Sie müssen von der österreichischen und von der türkischen Kultur lernen.“ ATIB-Obmann Aydin Akyüz: „Das Kulturzentrum wird ein Haus, das allen offen steht. Den Türken, den Österreichern und allen anderen.“
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      Permalink - Mesaj no 2  01-31-2008, 20:45

    Moschee: Die Bagger rollen bald Zum Hauptartikel


    Nun droht der Bau der Moschee in Bad Vöslau zum Landtagswahl-Thema zu werden. Der Baubescheid ist fertig.

    Der Baubescheid für die Moschee in Bad Vöslau ist ausgearbeitet. Er wurde dem Verein ATIB, der das „türkische Kulturzentrum“ errichten will, dieser Tage zugestellt. Die Detailpläne liegen dem KURIER exklusiv vor. Demnach wird Mitte März – kurz nach der Landtagswahl – mit den Arbeiten begonnen.
    Die Wogen gingen in Bad Vöslau hoch. Vor einem Jahr wurden 1600 Unterschriften gesammelt: Gegen Minarette und Kuppel, die das türkische Gotteshaus in orientalischem Stil zieren sollten. Bürgermeister Christoph Prinz (Liste Flammer) berief eine Mediation ein. Gemeinde- und ATIB-Vertreter setzten sich an einen Tisch. Heraus kam nach monatelangen Verhandlungen ein Kompromiss: Zeitgemäßer Stil, eine geschrumpfte Kuppel und die Minarette sind nur mehr durch Glas angedeutet.

    Befürchtungen
    Nach den Erfahrungen der Grazer Gemeinderatswahl ist gewiss, dass die FPÖ auch im Zuge der NÖ Landtagswahl am 9. März auf das Thema Islam – in diesem Fall Moschee – aufspringen wird. „Ich bin sicher, dass die FPÖ dieses Thema im Raum Vöslau groß spielen wird“, ist der SP-Landtagsabgeordnete Franz Gartner aus Traiskirchen überzeugt. „Ich habe Befürchtungen, dass dadurch viel kaputt gemacht wird.“
    Barbara Rosenkranz, NÖ-Chefin und Nationalratsabgeordnete der FPÖ, macht keinen Hehl daraus, dass der geplante Bau nicht im Sinne ihrer Partei ist. „Minarette sind eindeutig Machtsymbole. Und das wollen wir nicht.“, sagt Rosenkranz. „Das ist klar eine politische Machtdemonstration und kein religiöses Statement“, will die FP-Chefin den Konflikt von der religiösen auf die politische Ebene heben.

    Super-Lösung
    Badens Bürgermeisterin Erika Adensamer, VP-Spitzenkandidatin im Bezirk Baden schließt sich dem nicht an: „Die geplante Moschee ist eine Super-Lösung.“ Der erzielte Kompromiss sei „ein Beitrag für gelebte Integration“. Gemauerte Minarette hätten aber auch ihr nicht sonderlich behagt: „Es kann erwartet werden, dass sich auch religiöse Bauten in ein Gesamtbild einfügen.“
    Die Grünen sind ohnehin für das Projekt eingetreten. Badens Spitzenkandidatin, die Landtagsabgeordnete Helga Krismer, glaubt, dass es im NÖ-Wahlkampf zu keinen „Grazer Zuständen“ kommen werde: „Frau Rosenkranz hält sich sicherlich zurück, obwohl die FPÖ mit dem Thema jongliert, wenn Wahlen vor der Türe stehen.“
    „Es hat niemand vor eine Demo zu machen“, meint Rosenkranz auf KURIER-Anfrage. „Aber wenn der Baubeginn gleich nach der Landtagswahl geplant ist, werden wir das thematisieren.“
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